Stadtpfarrkirche Pleystein
Den Hochaltar, der erst 7 Jahre nach dem Brand im Jahr 1908
aufgestellt wurde, ziert in der Mitte über dem Tabernakel die
Figur des Hl.Sigismund, den Patron der Kirche. Hergestellt
wurde der Altar von Georg Schreiner, akademischer Bildhauer
von Regensburg.
Der Stifter der Pfarrei, Landgraf Johann von Leuchtenberg,
hatte das 1396 neu gebaute Gotteshaus dem Namenspatron
seines Sohnes, dem Hl. Sigismund, gewidmet.
Gedenktag katholisch: 1. Mai
Name bedeutet: der siegreiche Schützer (althochdt.)
König von Burgund
* in Burgund
+ 1. Mai 524 bei Coulmiers in Frankreich
Im Jahr 1396 entstand die erste Pfarrkirche. Der Bau aus der 2. Hälfte des 18.
Jahrhunderts fiel dem Brand von 1901 zum Opfer. Die heutige neugotische Kirche
wurde nach den Plänen von Architekt Hauberisser gebaut und 1905 eingeweiht.
Sehr schön geschnitzt ist der große Hochaltar. Auf der linken Seite ist das
Abendmahlbild, auf der rechten Seite das Pfingstbild, an den beiden schließbaren
Flügeln sind Szenen aus dem Leben des Kirchenpatrons St. Sigismund dargestellt.
Rechts wie er ein Kloster gründet und bauen lässt, links wie er die adelige Jugend
unterrich¬tet. Oben an der Spitze befindet sich ein Bild von Gott Vater mit der
Weltkugel. Links vom Kirchenpatron sieht man den hl. Ritter Georg und rechts den hl.
Florian, den Patron gegen Feuersgefahr.
Die Fenster hinter dem Hochaltar zeigen auf der linken Seite die Verkündigung des
Erzengels Gabriel an Maria, auf der rechten Seite die Geburt Jesu mit der Anbetung
der Hirten. Das sehr hohe Fenster rechts vom Hochaltar hat als Gemälde die Taube mit
dem Ölzweig, die Noah nach der Sintflut aussandte. In den Fensternischen links vom
Altar sind die beiden Apostelfürsten Petrus und Paulus dargestellt.
Auf der rechten Seite des dreiteiligen Schiffes der Kirche ist am Herz-Jesu-Altar
dargestellt, wie Jesu alle einlädt, die mühselig und beladen sind. Wir sehen auch die
beiden Statuen des hl. Joseph und des hl. Aloisius, oben eine schöne
Kreuzigungsgruppe mit Maria und Johannes. Links in der Seitenkapelle befindet sich
als kostbares Kleinod der Marienaltar. Man sieht hier die jugendliche Madonna mit dem
Jesuskind, wie sie dem hl. Dominikus den Rosenkranz übergibt. Auf den Flügeln sind
Maria Heimsuchung und Mariens Krönung durch die drei göttlichen Personen gemalt.
An Statuen sind hier noch die hl. Barbara und Katharina, oben St. Anna mit der kleinen
Maria und dem Jesuskind (Selbdritt).
Sigismund war der Sohn von König Gundobald von Burgund, einem Anhänger des
Arianismus. 497 ließ er sich gegen den Willen seines Vaters von Bischof Avitus von
Vienne taufen, 516 bestieg er den Thron. Durch sein Vorbild bekehrten sich viele
Menschen vom Arianismus zur katholischen Kirche. Seine zweite Gemahlin
verleumdete seinen Sohn Sigrich, den er als Empörer verdächtigte und 522
erdrosseln ließ. Zur Buße erneuerte er das Kloster von St.-Maurice im Wallis und zog
sich selbst einige Zeit dorthin zurück.
524 erlitt Sigismund eine Niederlage gegen den neuen Frankenkönig Chlodomir; er
wurde mit seiner Frau und zwei Söhnen gefangen und kopfüber in einen Brunnen
gestürzt; er galt deshalb als Märtyrer.
Drei Jahre später wurde sein Leichnam gehoben und in der Johannes-Kapelle von St.
Maurice beigesetzt. Teile seiner Gebeine kamen auch nach Prag und im 14.
Jahrhundert nach Freising.