1395, also vor 610 Jahren, wurde die Pfarrei Pleystein errichtet
und hat sich zwischenzeitlich zu einer Gemeinde mit ca. 2100
Katholiken entwickelt. Sehenswert sind die beiden Kirchen, die
nach dem großen Brand 1901 von den Bewohnern errichtet
wurden. Zu den großen Söhnen, die unsere Pfarrgemeinde
hervorgebracht hat, zählen vor allem die beiden Bischöfe Johann
Baptist von Anzer (erster Bischof der Steyler Missionare in
China) und Georg Michael Wittmann , dessen
Seligsprechungsprozess inzwischen abgeschlossen ist.
(Auszüge aus “Geschichte der Herrschaft, der Stadt und der
Pfarrei Pleystein von Siegfried Poblotzki, 1980)
In der Kreuzberg-Kirche und im dazu gehörigen Kloster auf dem
Rosenquarzfelsen wirkten von Neubau der Kirche nach dem
Brand bis 1965 die Augustiner, seitdem die Salesoblaten, die
1966 auch die Seelsorge in der Stadtpfarrkirche übernahmen.
(ausführliche Pfarreigeschichte in der Chronik von
Pleystein)
Geschichte der Pfarrei Pleystein und Miesbrunn
Geschichte der Pfarrei Miesbrunn
Miesbrunn ist eine der ältesten Pfarreien der Gegend.
Die Parreien Pleystein und Miesbrunn verarmten und
wurden 1407 zusammengelegt. Pleystein blieb Pfarrsitz,
Miesbrunn wurde Filiale. Ab 1525 war Miesbrunn
zeitweilig, von 1554-1627 immer fester Pfarrsitz.
Bei der Gegenreformation kam Miesbrunn als Filiale nach
Pleystein (1627-1695). Ab 1695 war die Pfarrei immer
selbstständig.
Die alte Kirche stand ungefähr von 1361-1761. Wegen
des sehr schlechtem Zustands wurde die Kirche 1591
renoviert. Eine größere Reparatur wurde 1618
durchgeführt.
1761 wurde die Kirche neu gebaut. Am 25. Mai
begannen die Arbeiten, am 30. Juni war
Grundsteinlegung und am 13. Juli 1762 war der Bau
vollendet. Maurermeister war der 26-jährige Martin Beer
aus Pleystein, der 25 Jahre später die Fahrenbergkirche
baute. 1829 wurde der Kreuzweg eingeweiht. 1881
malte Josef Steininger aus Vohenstrauß die Kirche aus.
Am 9. September 1911 wurde diese Kirche durch einen
Brand zerstört. Notdürftig abgedeckt konnten die
Gottesdienste gehalten werden. Während des
Wiederaufbaus 1912 wurde eine Scheune als Notkirche
eingerichtet, die Glocken waren an einem Baum
befestigt.
Der Neubau wurde nach den Plänen des Architekten
Hauberisser aus Regensburg gestaltet, nach Osten um
8,5 m verlängert und der Turm um 7 m erhöht. Karl
Scherm war von 1902-1914 Pfarrer und setzte sich
unermüdlich für den Wiederaufbau ein. Am 19. Mai 1912
wurde der Grundstein durch Stadtpfarrer Reiser aus
Pleystein und Prior Pater Aureus vom Augustinerkloster
gelegt.
Bereits am 2.Oktober konnten die drei neuen Glocken,
die am 25.September im Dom zu Regensburg geweiht
wurden, aufgezogen und erstmals geläutet werden. Die
Fensterbilder zu beiden Seiten des Hochaltars sind eine
Stiftung des Pfarrers Karl Scherm und dessen Vater. Der
Hochaltar wurde 1914 angeschafft, 1916 konnte die
Orgel eingebaut werden. Im selben Jahr stiftete Pfarrer
Hilpert (1914 -1921) den Beichtstuhl und 1917 die
Kanzel. Die Kirche erhielt 1919 die beiden Seitenaltäre.
1948 wurde die große Glocke wieder angeschafft, die im
letzten Kriegsjahr eingeschmolzen wurde.
Von Juni 1962 bis September 1963 wurde eine
umfassende Außen- und Innenrenovierung durchgeführt.
Die Maurerarbeiten machte die Fa. Strigl, Pleystein.
Gestaltung des Innenraumes sowie die Neufassung der
Altäre und der Kanzel besorgte der Kirchenmaler Weber
aus Amberg, das Deckengemälde der Kunstmaler Josef
Wittmann, München. Pfarrer während dieser
Renovierung war Franz Xaver Lindner (vom 1.November
1950 bis zu seinem Tod am 11.1.1990).
Durch den Weltkrieg und die schweren Nachkriegsjahre
ist die Weihe der Miesbrunner Kirche unterblieben. Am
25. Oktober 1980 war die feierliche Konsekration der
Pfarrkirche St. Wenzeslaus durch Weihbischof Karl
Flügel. Nach dem Tod von BGR Franz X. Lindner am
11.1.1990 wurde die Pfarrstelle bereits am 1.4.1990
durch Pfarrer Heinrich Grillmeier besetzt. Die
Außenrenovierung der Pfarrkirche war 1996.Am
3.6.2000 begannen die Baumaßnahmen des
behindertengerechten Aufgangs und der
Innenrenovierung. In kürzester Zeit wurden die Bänke,
der Fußboden, die Altarstufen, die gesamte
Inneneinrichtung bis auf die Altäre durch fleißige Hände
in Eigenregie ausgebaut. Nach Baubeginn tauchten die
ersten Probleme auf. Es mussten bis zu zwei Meter tief
Humus ausgebaggert werden. Die Außenmauern wurden
trocken gelegt, die Wände zum Teil neu verputzt, die
Elektrik neu installiert und an den feuchten
Außenwänden eine Wandheizung angebracht. Durch den
neuen Innenanstrich mit der harmonischen Farbgebung
und der indirekten Beleuchtung kommen das
aufgefrischte Deckengemälde, sowie die restaurierten
Altäre, die Kanzel und der alte jetzt wieder neue
Kreuzweg erst richtig zur Geltung. Die Bänke wurden
überarbeitet und teilerneuert, der Fußboden neu verlegt,
eine Lautsprecheranlage angeschafft, die Sakristei zum
Teil erneuert, ein neuer Beichtstuhl angefertigt, die
Kirchendecke teilweise neu isoliert und über den
Schalllöchern automatische Lüftungsklappen angebracht.
Durch die termingerechten Arbeiten konnte bereits am
3. Advent 2000 der erste feierliche Gottesdienst gefeiert
werden und am 30.9.2001 der Abschluss mit einem
kleinen Fest beendet werden.
von Norbert Puff, Kirchenpfleger
Pfarrei St. Sigismund
Pleystein